frame_oben_004

Präventive Erziehung

Prävention mit Kindern ist vor allem eine Erziehungshaltung der Eltern, der Erzieherinnen und Erzieher und der Lehrerinnen und Lehrer.

Präventives Arbeiten bedeutet, Kinder dazu zu ermutigen, eigene Interessen zu vertreten und ihnen zu vermitteln, dass sie sowohl etwas

fordern als auch verweigern dürfen.

Präventionshinweise für Eltern:

- Klären Sie Ihr Kind seinem Alter entsprechend über Sexualität und Gefahren des sexuellen Missbrauchs auf, damit es nicht aus Neugier Fremden folgt.

- Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass man es Menschen nicht ansehen kann, ob sie gute oder böse Absichten haben.

- Ängstigen Sie Ihr Kind nicht. Aber sagen Sie ihm immer wieder, dass es weder mit Fremden mitgehen noch in deren Auto einsteigen darf. Verdeutlichen Sie Ihrem Kind, dass es nur dann mit anderen Menschen mitgehen darf, wenn Sie es ausdrücklich genehmigt haben. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, dass es Ihnen darüber berichtet, wenn es zum Mitgehen oder Mitfahren aufgefordert wurde.

- Fragen Sie Ihr Kind, wo es hingeht. Kleinkinder sollten nicht unbeaufsichtigt auf Straßen und Plätzen spielen.

- Halten Sie Ihr Kind zur Pünktlichkeit an. Sollte Ihr Kind nicht zur üblichen oder vereinbarten Zeit zu Hause ankommen, halten Sie zunächst Rücksprache mit den letzten Kontaktpersonen, z.B. Lehrkräften. Können diese keinen Aufschluss über das Fernbleiben geben, sollten Sie sofort die nächste Polizeidienststelle informieren, damit von dort aus Suchmaßnahmen veranlasst werden können.

- Legen Sie mit Ihrem Kind fest, dass ein zwischen ihnen vereinbarter Weg zum Kindergarten oder zur Schule eingehalten wird.

- Vereinbaren Sie mit den Erzieherinnen und Erziehern von Kinderhorten und – gärten, dass Ihr Kind nicht an fremde Personen übergeben wird.

- Halten Sie Ihr Kind dazu an, dass es Fremden nie die Wohnungstür öffnet, wenn es allein zu Hause ist.

- Prägen Sie Ihrem Kind ein, dass es bei Telefonanrufen durch Fremde niemals Aufforderungen, z.B. das Haus zu verlassen, sich auszuziehen oder andere Dinge zu tun, nachkommen darf. Es ist sinnvoll, in diesem Falle sofort aufzulegen und Sie zu verständigen.

- Erklären Sie Ihrem Kind, dass es versuchen soll, ganz schnell zu anderen Leuten zu laufen, wenn jemand es mit Gewalt mitnehmen oder zu etwas zwingen will.

- Lernen Sie die Spielkameraden und Freunde Ihres Kindes kennen, vielleicht auf einer Kinderfeier. Halten Sie auch Kontakt zu den Eltern dieser Kinder.

- Nehmen Sie sich täglich Zeit, um mit Ihrem Kind über seine Erlebnisse und Sorgen zu sprechen. Es ist wichtig, Ihrem Kind zu vermitteln, dass es Ihnen alle Erlebnisse, die ihm „komisch“ oder gar beängstigend vorkommen, sofort
erzählt.

- Erklären Sie Ihrem Kind, dass es gute und schlechte Geheimnisse gibt; dass gute Geheimnisse Freude machen und spannend sind (Überraschungen, Geschenke…), die schlechten Geheimnisse hingegen Kummer machen und bedrücken. Bestärken Sie Ihr Kind darin, solche Geheimnisse zu erzählen, auch wenn ein Erwachsener oder Jugendlicher ihm das verboten hat.

- Achten Sie auf Veränderungen im Wesen Ihres Kindes. Gehen Sie den Ursachen vorsichtig nach.

- Werden Sie misstrauisch, wenn Ihr Kind Geschenke oder Geld hat und Sie den Ursprung nicht kennen. Geben Sie Ihrem Kind ein festes Taschengeld, damit es sich kleinere Wünsche selbst erfüllen kann.

- Begründen Sie alle Gebote und Verbote so, dass Ihr Kind sie einsieht.

- Lassen Sie Ihr Kind nicht jede(n) mit „Tante“ oder „Onkel“ anreden. Kinder im Grundschulalter sollten Fremde immer mit Sie ansprechen.

- Schenken Sie Ihrem Kind Aufmerksamkeit, Zuneigung und Vertrauen. Mit anderen Worten- schenken Sie Ihrem Kind Liebe. „Liebe heißt, ein Kind ernst zu nehmen, seine Integrität zu achten und sich entsprechend zu verhalten“ *.

 

Was können Sie noch für Ihr Kind tun?

Fragen Sie sich bitte selbst:

- Wie oft habe ich in der letzten Woche mit meinem Kind geschmust?

- Wie oft muss ich das Schmusebedürfnis meines Kindes zurückweisen, weil ich vermeintlich Wichtigeres zu tun habe?

- Wie häufig schlage ich mein Kind oder schimpfe mit ihm?

- Zeige ich meinem Kind meine Liebe? Oder muss sich mein Kind solche Gefühle woanders holen?

- Fühlt sich mein Kind von mir anerkannt?

- Habe ich jeden Tag etwas Zeit, um mit meinem Kind über seine Erlebnisse und Wünsche zu sprechen?

- Passiert es mir öfters, dass ich es eigentlich „lieb meine“ mit meinem Kind, aber leider einen rauen Ton treffe?

- Weiß ich, dass ich mein Kind seelisch sehr verletze, wenn ich es mit Liebesentzug strafe?

- Sind meine Strafen so hart und unangemessen, dass mich mein Kind deshalb manchmal belügt?

- Besteht zwischen mir und meinem Kind ein solches Vertrauensverhältnis, dass mein Kind keine Angst hat, mir auch unerfreuliche Sachen zu erzählen?

 

Constanze Elsner, Lasst Euch nicht benutzen!
Sexuellen Missbrauch erkennen- verhindern- beenden,
Verlag Rasch & Röhring, Hamburg 1996

 

Herausgeber der Präventionshinweise:Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen, Völklinger Str. 49, 40221 Düsseldorf (12/96) www.polizei-beratung.de

 

Zurück zur Übersicht

line_rnav_2

Wir über uns

Was ist sexueller Missbrauch?

Was tun bei sexuellem Missbrauch?

Was kann ich vorbeugend tun?

Was bieten wir von MumM an?
    Aktionen
    Termine und Veranstaltungen

Spende

Beitritt

Links